Was muss saniert werden?
“Die Raumgestalt unserer neuen Pfarrkirche ist aus dem Material unserer Zeit geschaffen und mit den technischen Möglichkeiten unserer Zeit.”, schrieb Pfarre Blieweis 1967. Das Material dieser Zeit war Stahlbeton, jedoch entsprachen die damaligen Möglichkeiten und das Wissen um die Anwendung nicht unserem heutigen Stand.
Im Stahlbeton übernehmen Stahleinlagen, die Bewehrung, einen Teil der auftretenden Kräfte, wodurch die Konstruktion schlank und weit gespannt ausgeführt werden kann. Diese Stahleinlagen werden durch ein Betonhülle vorm “Verrosten” geschützt. Leider war man damals der Meinung, eine dünne Betonschicht würde hier ausreichen. Heute zeigen sich die Folgen dieser Annahme an vielen Stahlbetonbauten der sechziger Jahre. Die Bewehrung beginnt im Beton zu rosten. Dadurch vergrößert sich ihr Volumen, was dazu führt, dass die Betonschicht, die sie eigentlich schützen sollte, abplatzt, der Stahl nun frei liegt und verrostet (Bild rechts). Dies geschieht zuerst – wie momentan bei unserer Kirche – an einigen Stellen, jedoch werden die Schäden, wenn man nichts dagegen unternimmt, in Folge großflächig. Neben der “optischen” Beeinträchtigung kann es so mit der Zeit auch zu Schäden an der Tragstruktur kommen.
Die bereits aufgetreten Schäden müssen nun ausgebessert werden und die noch intakten Teile zur Vorbeugung mit einer zusätzlichen Schutzschicht versehen werden.
Es muss nun die gesamte Betonsubstanz der Kirche, sowohl die des Haupt-, als auch der Seitenschiffe und auch der Stirnseiten saniert werden. Dabei wird der Beton von Schmutz und Anstrichresten gesäubert, vorhandene Risse werden verkittet und bereits bestehende Absprengungen werden ausgebessert. Danach wird der so wiederhergestellte Beton mit einem Anstrich gegen neuerliches Eindringen von Wasser versiegelt.
Wegen der filigranen Beschaffenheit der meisten Betonstreben können diese Arbeiten nur von einer Spezialfirma und größtenteils in Handarbeit ausgeführt werden, dadurch werden die Arbeiten entsprechend teuer.
Während der Vorbereitungen für die Ausschreibung der Sanierungsarbeiten wurde auch die Beschaffenheit der Dächer überprüft, denn auf den Dächern der Seitenschiffe müssen die Gerüste für das Hauptschiff aufgestellt werden. Dabei wurde festgestellt, dass auch die Dächer dringend saniert werden müssen, wieder Haupt- und Seitenschiffe, also werden diese nun gleichzeitig mit der Betonsubstanz mitsaniert.
Wer saniert?
Seit Anfang des Jahres 2004 beschäftigt sich der Pfarrgemeinderat von St. Florian insbesondere der Ausschuss für Finanzen und Bauangelegenheiten damit, die technischen und finanziellen Voraussetzungen für dieses große Vorhaben zu schaffen. Doch eine Kirche dieser Größe zu sanieren, ist ein sehr ehrgeiziges Unternehmen, schließlich handelt es sich um einen recht großen Bau und die Schäden an der Kirche sind schon sehr weit fortgeschritten.
Der Pfarrgemeinderat nimmt nun im Namen der gesamten Pfarrgemeinde die Aufgabe auf sich, sich um unser Gebäude und dessen Sanierung zu kümmern. Er wird dabei vom Bauamt der ED Wien unterstützt, welches sich hauptsächlich um die administrativen und bautechnischen Fragen kümmert, wie Ausschreibung, Auftragsvergabe, Baubegleitung und Abnahme der Sanierungen.
Verein „Sanierung der Pfarrkirche St. Florian“:
Im August 2005 wurde der Verein „Sanierung der Pfarrkirche St. Florian“ gegründet. Zweck des Vereines ist es zu helfen, die Pfarrkirche von St. Florian zu sanieren und instandzuhalten. Er verwaltet unter der Kontrolle des Pfarrgemeinderats von St. Florian die Spenden und versucht seinerseits, durch Werbung, Information und anderen Veranstaltungen Geldmittel zu beschaffen. Dazu gehört die Organisation von Ständen und kleinen Märkten, Veranstaltungen aller Art, deren Erlös der Sanierung zu Gute kommt.
Woher kommt das Geld für die Sanierung?
Natürlich ist eine so umfangreiche Sanierung mit sehr hohen Kosten verbunden. Die Pfarre ist in der glücklichen Lage, noch einige Rücklagen zu besitzen, die für die Sanierung zum größten Teil aufgebraucht werden müssen. Ein weiterer Teil der Kosten wird von der Erzdiözese Wien getragen. Der dritte Teil muss aber durch ein Darlehen finanziert werden, das über eine Laufzeit von 10 Jahren reicht. Für dieses Darlehen muss die Pfarre St. Florian alleine aufkommen und so liegt es an der Pfarrgemeinde von St. Florian, sich um die Rückzahlung des Darlehens zu kümmern.
Finanzielle Aufteilung für die Sanierung:
Rücklagen der Pfarre 200.000 Euro
aufgenommenes Darlehen (10 Jahre) 70.000 Euro
Erzdiözese 270.000 Euro
Summe 540.000 Euro
(Die Darlehenssumme wird sich voraussichtlich um den Pfarranteil der Kosten für die Dachsanierung erhöhen, da bei der Aufteilung der Finanzierung diese noch nicht berücksichtigt werden konnten. Diese Kosten sind noch nicht bekannt.)